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Praktisch drei Kilometer Endspurt …

… nach bereits neun gefahrenen Kilometern! Und das hat auch noch richtig Spaß gemacht! Aber der Reihe nach:

Wir hatten für das 6. Rostocker Langstreckenrennen des Kanu-Freunde Rostocker Greif e.V. am 9. Mai gemeldet – für die 12 km-Distanz. Eine Rennstrecke, für die uns manch Paddler/in aus befreundeten Teams für (nett formuliert) „mutig“ erklärte. Theoretisch wären ja auch 6 km im Angebot gewesen. Theoretisch. Praktisch startete unser Rennen im Rostocker Stadthafen um 11 Uhr, die weiteren „Mutigen“ im Feld waren die Teams OSPA Dragons und Dragon Club Rostock vom S.V. Breitling, die Seebären der Uni Rostock sowie der Pommernexpress vom Barther Drachenbootverein.

Bereits die ersten drei Kilometer, bis zur ersten Wende, waren ein großes Vergnügen: Wirklich gut beim Start weggekommen schenkten wir uns mit den neben uns fahrenden Booten nichts, lediglich der Pommernexpress konnte sich schon früh absetzen. Kopf an Kopf oder auch Bug an Bug zogen wir unsere Paddel durch die Warnow, die für das Gewässer typischen Kabbelwellen schlugen über die Kante, das Wasser platschte in Mengen ins Boot. Und das Rennen machte einfach Spaß!

Auf der Außenbahn ging es für uns in die erste Wende, kurze Erhöhung der Schlagzahl und druckvoll aus der Kurve wieder heraus gepaddelt lagen wir immer noch gut im Rennen. Auf der Suche nach der theoretisch perfekten Bahn und einer möglichen Welle, die uns ein bisschen mitziehen könnte, kam es dann praktisch zu einer fast-Kollision mit den Seebären – sorry nochmal dafür auch an dieser Stelle. Es ist nichts passiert, wir mussten lediglich ein wenig bremsen – und verloren so allerdings den Anschluss zum Teilnehmerfeld.

Der Abstand zu den nun vor uns fahrenden wuchs praktisch zunehmend, nach der zweiten Wende lagen bereits (geschätzte) 200 Meter zwischen uns und dem Dragon Club Rostock. Ein Abstand, der theoretisch nicht mehr einzuholen war. Theoretisch.

Nach einem gefühlt recht einsamen Streckenabschnitt mit den Kilometern sieben bis neun, in dem (zumindest bei mir) das erste Mal leichte Zweifel aufkamen, warum ich mir die 12 Kilometer überhaupt antue, kam die dritte Wende, und nach ihr auch die Wende im Rennverlauf: Schlag für Schlag kamen wir an die sich theoretisch in Sicherheit wiegenden Rostocker wieder heran. Der neu gewonnene Kampfgeist war im Boot praktisch zu spüren. Spätestens an dieser Stelle gebührt übrigens unserem Steuermann Jürgen ein großes Dankeschön! Toll, dass du so spontan bei uns eingesprungen bist!

Bereits neun Kilometer in den Knochen ging es nun auf Aufholjagd. Und (wiederum geschätzte) 1000 Meter vorm Ziel hatten wir es geschafft: Wir hatten nicht nur aufgeholt, wir lieferten uns erneut ein Kopf-an-Kopf- oder auch Bug-an-Bug-Rennen bis ins Ziel. Inklusive Aufholjagd also praktisch einen Endspurt über drei Kilometer! Die Paddeltechnik war zu diesem Zeitpunkt sicherlich nicht mehr die schönste, die Willensstärke aber die größte! Im Zieleinlauf hatten wir dann den in diesem Fall sowohl theoretischen wie auch praktischen Nachteil der Außenbahn, ein paar wenige Zentimeter trennten uns am Ende vom vierten Platz. Doch enttäuscht war darüber niemand – wir hatten ein tolles Rennen geliefert. 12 Kilometer!

Nach dem Rennen waren ein paar Stimmen zu hören „Nächstes Mal fahren wir nur die ersten drei und die letzten drei Kilometer!“ Nun, das klappt wohl wirklich nur in der Theorie.
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Maren

Wir freuen uns wie immer über Kommentare.

4 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Ergänzung zum Bericht
    An die beiden Aushilfen der Seebären: Vielen Dank fürs Mitmachen, sowie ein Dank an Jürgen, wegen dem ich dann doch noch paddeln durfte. Ein großes Entschuldigung an die Seebären, zum Glück hat sich keiner beim Crash verletzt. Super Teamleistung am Ende, schade dass wir uns nicht die Krone aufsetzten konnten in diesem kleinen Finale der Plätze 4-5.
    Auch die Mädelz möchte ich noch einmal hervor heben, da wir mit mehr Frauen gefahren sind, als vorgeschrieben waren. Ihr habt mich wirklich überzeugt. Danke.
    Nun heißt es abwischen und weiter machen.
    Der nächste Cup steht vor der Tür.
    Benny

  2. Es war ein tolles Rennen!!!
    Und nächstes Jahr knacken wir dann die Stunde!!!! Ich freu mich schon drauf!!!

    Auf den Ersten 3 KM wurde es auch manchmal mehr als eng zum Nebenboot!!!
    Meine Schulter schmerzt und ist nun ein wenig Blau… 😉

    Michi

  3. Es war ganz schön ….
    … anstrengend.
    … wieder im Boot zu sitzen und richtig zu kämpfen.
    … wieder in Rostock – zu sein, schöne Erinnerungen, was wird uns dieses mal erwarten: Regen, Wind, Wellen,
    — in diesem Team mitzufahren.

    Start, gut
    Hey wir bleiben dran, … schöner Kampf.
    Wende war toll, super Speed und dann …

    … nach dem kleinen Crash, merkte man richtig die Luft ist raus, die anderen fahren weg und wir wieder hinterher. Blöd …., aber ich dachte soweit weg sind die doch gar nicht und wir haben ja noch ein bisschen Strecke vor uns.
    Dann kam schon die nächste Wende und ein Blick nach vorne zeigte, es war ein „Stückchen“ weg das nächste Boot. Aber !! Ab diesem Zeitpunkt meinte Benny wurden wir immer schneller, da habe ich es noch nicht gespürt. Bei der nächsten Wende war es deutlich zu spüren der Ruck im Boot (theoretisch und praktisch). Danke an Jürgen, der uns immer ermahnte Ihr müsst Druck geben wir holen auf … und plötzlich war alles ganz leise, ich dachte nur warum ist es auf einmal so leise, die Trommel war „ausgefallen“, da hörte man die „Lokomotive“ schnaufen und spürte den Ruck und dann es war fast nicht zu glauben, wir waren am Boot dran …. . Nein, nicht nur dran sondern gleich auf und immer mal wieder hatten wir die Nase vorn, das Gefühl war der Hammer.
    Den Rest kennt Ihr …., für mich haben wir gewonnen!
    Wir haben es geschafft, … uns einen zu schnappen und mit dem Willen zum Sieg uns heran gekämpft.
    Das war sooo schön, das war der Hammer und sahen auch viele aus den anderen Teams so.
    SUPER, das wird bestimmt eine schöne Saison. Wir kommen ……die Lokomotive auf dem Wasser.

  4. …nicht vergessen: Es ist kein Zeichen großer Erfolge, wenn man bei der Siegerehrung als Erster aufgerufen wird.

    Trotzdem war das ‚Kellerduell‘ zwischen Platz 4 und 5 der Langstrecke zum Ende spannend. Der DCR hat es verdient für sich entschieden.

    @Olaf: Wie Du textest, bist Du für den nächsten Artikel dran!

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