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Die Wakenitz Drachen gehen Hamburger Wasser rühren.

Allermöhe: Dove Elbe-Langstrecke 12 km

Es ist das, was allgemein ein „goldener Oktober“ genannt wird. Nach dem Nebel auf der Anreise, erstrahlt nun die Regattastrecke spiegelglatt im Sonnenschein. „Hatten wir noch nie, ich hab nur die lange Hose mit, gar kein Wind, was war das hier schon kalt …“

Traumbedingungen am Olympia-Stützpunkt in Hamburg Allermöhe.

Heute nun perfekte Bedingungen. Ruck zuck hatten wir unseren Teamplatz, und nachdem die Mannschaft komplett und auch ein paar Fans eingetroffen waren, wurde es immer ruhiger. Umziehen, Breefing, Aufwärmrunde und ab zum Boarding.

Gelassen am Einstieg – was ist heute wohl drin? Bei DEM Teilnehmerfeld wäre vorderes Mittelfeld wohl realistisch …

Boot Nr. 8 ist unseres, die Auslosung hat uns einen Platz in der Mitte des Startfeldes beschert. So paddeln wir uns warm, ein Teststart und alle sind dabei. Für manche von uns ist es nicht nur eines der ersten Rennen, sondern auch der erste Massenstart.

Lockeres Warmpaddeln – mit dieser Brücke verbindet unsere Kamera übrigens ihre eigene Geschichte. 😉

Die Boote schwimmen sich auf ihrer Bahn ein, Positionen werden korrigiert alle sind bereit. „GO!“ Wir sind auf der Strecke, Trommeln von 13 Booten, die Kommandos der Steuerleute, gluckerndes Wasser und Wellen, die uns teilweise schon hier ins Boot klatschen – alles egal.

Kurz nach dem Startsignal: Das Feld bleibt dicht beisammen.

„Blick ins Boot, Konzentration, egal was drum herum ist, wir fahren unser Rennen“, war die Ansage, und es läuft. Unser Steuermann manövriert uns durch den Pulk. Nach einem kräftigen Start und hoher Frequenz pendeln wir uns in unserem Rhythmus ein. Boote auf beiden Seiten, mal dichter, mal weiter weg, laufen wie in einem Film parallel zu uns. Die Ansagen vom Steuermann – Schlagzahl, Geschwindigkeit und Taktik – motivieren jeden einzelnen und der Kahn läuft. Lange Schläge, der Blick geht nach vorn und da ist – kaum jemand zu sehen. Eine hervorragende Ausgangsposition für die erste Wende. Sind es mit uns drei oder vier Teams an der Spitze? Spielt keine Rolle. Robert steuert uns auf idealer Linie Richtung Wendemarke. Die Konkurrenz ist dicht auf. Erfahrung und Ortskenntnis zahlen sich aus, unser Wendemanöver läuft, jetzt mit Tempo aus der Kurve und wir liegen unfassbar an Position 1 nach der ersten Wende!

Nun können wir auf der Geraden unseren Weg fahren. Es geht auf den langen Streckenabschnitt. Die Spree Coyoten holen auf, das Hamburger Team vom Alster Canoe Club überholt und setzt sich an die Spitze.

Im Spitzenfeld vorne mit dabei geht es auf die lange (fast) Gerade zur zweiten Wende.

Wir fahren mit den Spree Coyoten nahezu parallel und bleiben gemeinsam an den Hamburgern dran. Auf den nächsten Kilometern gibt es ein ständiges Hin und Her um Position zwei. Doch auch Bootskontakt und mehr oder weniger freundliche Diskussionen der Steuerleute bringen uns nicht aus dem Takt. Die zweite Wende kommt immer näher, die Hamburger haben wir weiter im Blick.

Mit den Spree Coyoten stets auf Bughöhe – bei allem Respekt, wer hätte das gedacht?
Auf dem (noch weiten) Weg zur zweiten Wende. Die Strecke beim Dove Elbe Long Distance Race ist immer wieder besonders schön – auch wenn man sie unterwegs nicht so richtig genießen kann …
Konzentration auf das eigene Rennen – der Kahn läuft und läuft und läuft …

Zweite Wende, wieder läuft alles glatt. Mit Ideallinie und ordentlich Anschub raus aus der Kurve und ab ins tiefe Wasser. Wir gehen auf der noch immer unfassbaren 2. Position auf den Rückweg. Hamburg hält sich weiter vorne, aber im Blick. Die Spree Coyoten schließen wieder auf, doch auch auf der Rücktour kommen sie noch lange Zeit nicht an uns vorbei.

Hier sind wir ca. bei Kilometer 9 – und noch immer vorne mit dabei! Tolle Leistung!

Kurz vor der dritten und letzten Wende gelingt es ihnen doch und wir fahren hintereinander das letzte Mal um die Insel. Jetzt gilt es dranbleiben und Position halten. Takt, Takt, Takt und wir fahren die letzte Etappe Richtung Ziel. Auf den letzten 200 Metern ziehen wir noch mal an und die Trommeln im Hintergrund werden leiser bis endlich das Zielsignal für uns ertönt. Durch, geschafft, völlig fertig und glücklich angekommen zu sein.

Im Ziel – erschöpft aber glücklich.

Vorgabe vom Käpt’n vor dem Rennen: Am besten unter die ersten 5.
Im Ziel: Treppchen, die Stunde geknackt und mit 58:48 auf Platz 3.

Wir kommen wieder…

Text: Stefan

Das obligatorische Teamfoto – zum Glück VOR dem Start. Da ist das Lächeln noch schmerzfrei. 😉
Nach dem Rennen: Gemeinsame Rückschau bei lecker Pizza & Pasta.

Fotos: Thomas, Maren, SVNAquaglider

6 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Ach wie cool… War das ein toller Tag.
    Auch wenn ich nur Zuschauer und Fotograf war, sass ich gefühlt mit im Boot. Genial geschrieben, macht richtig Spass das zu lesen.

  2. Auch aus der Ferne (Hattersheim) habe ich als begeisterter Fan der Wakenitz Drachen fest die Daumen gedrückt. Tolle Leistung und toller Bericht. Weiter so, toi toi toi und herzlichen Glückwunsch.

  3. Super Wetter – Super Rennen – Super Ergebnis und natürlich auch ein SUPER Bericht. Danke Stefan. Es war ein Rennen der besonderen Art und ich bin stolz über unsere Teamleistung, die wir mit Platz 3 krönen durften und ich bin froh, dass ich dabei sein durfte.

  4. Wow, Glückwunsch überragend was ihr immer wieder als Team auf dem Wasser zeigt mit neuen und erfahrenen Paddlern. Wir freuen uns am 12.11. sind wir bei dabei … bis dahin bleibt gesund und genießt diesen großartigen 3. PLATZ. GRÜßE von Thomas und den Dräger Dragons.

  5. Super Euer Bericht
    Ich lese Ihr hattet viel Spaß im Boot
    Es war von außen schön anzusehen
    Wir sehen uns in Lübeck
    Viele Grüße Hape

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