Einen traumhaften Novembertag haben wir am und auf dem Wasser in Schellhorn bei den Cabybaras verbracht. Der Wind wehte kaum, so dass das Wasser ruhig war und das Laub leuchtete im Sonnenschein. Ein Inselcup, eine Trainingsfahrt unter Wettkampfbedingungen, stand an. Und wie wir schon vorher wissen, sind dies eigentlich immer die schlimmsten Rennen. Dabei könnte man so eine schöne Ausfahrt machen und sich dabei an der tollen Umgebung erfreuen. Aber nein es packt uns doch der Ehrgeiz eine gute sportliche Leistung zu zeigen.
Es waren vier Boote am Start, die zeitgleich auf die Strecke gingen. Die Mannschaften waren die Cabybaras mit ein paar Leuten von Lucky Punch, zwei gemischte Boote mit Paddlern aus Kiel, Neumünster und Rendsburg und unser Boot mit 14 Wakenitzdrachen und zwei Paddlern aus Neumünster.
Unser Start war nicht perfekt, wir sind nicht gut weggekommen, aber wir konnten auf den ersten zwei Kilometern mithalten. Wir waren von den anderen, ein Boot links und zwei rechts, eingekeilt, und so bildeten alle auf der langen Geraden eine Linie. Die Boote waren dicht nebeneinander und das Wasser spritzte jedem ins Gesicht durch die Wellen. Ich konnte förmlich den Atem der Schlagleute von den Capybaras fühlen und es hat mich auch immer wieder angespornt, wenn das gegnerische Team ein Stück vorzog. Alle vier Steuerleute konnte man wunderbar hören und die Trommeln kamen auch von überall. Volle Konzentration auf den Vordermann.
Bei der ersten Wende, die 90 Grad nach links ging, hatte das Boot auf der linken Seite die beste Position und konnte sich von den anderen drei absetzen und so von da an ein eigenes Rennen fahren. Für uns war es dann auf der weiteren Strecke ein Kopf an Kopf mit zwei Teams. Die Arme wurden schwer, teilweise fehlte das Gefühl in den Händen, so dass das mir das Paddel wegrutschte, die Beine wollten auch nicht mehr ruhig stehen, aber es half nichts.
Manja forderte Aljoscha immer wieder auf 30 Schläge zu zählen und ich glaube auch fest, dass es bei den meisten immer so ein kleines Wachrütteln war. Die Strecke zog sich, man bekam ja nichts mit von versunkenen Inseln und das Wetter konnte man auch nicht genießen, aber aus den Augenwinkeln sah man die Wenden oder kleine Inseln um die es ging, und mit jeder kam das Ziel näher.
Unsere Wenden waren alle gut, aber auch die anderen Mannschaften beherrschen diese, so dass wir uns nie absetzen konnten. Auch wurden wir zwischendurch durch Flachwasser ausgebremst, es fühlte sich manchmal so an, als würden wir stehen bleiben. Die zwei Boote neben uns konnten unsere Welle nutzen und sich etwas ausruhen. Kurz vor der letzten Wende kam die Ansage, dass es nach Hause geht und wir jetzt noch einmal den Turbo zünden müssen.
Und dann kam endlich die letzte Wende, wir waren zwar auf der Außenbahn, aber auch hier kamen wir gut raus und es wurde der Endspurt eingeleitet. Weiterhin waren wir und zwei Boote auf einer Höhe. Lange Schläge haben uns in Fahrt gebracht und wir waren vorne. Doch kurz vor der Ziellinie, bei mir war keine Technik mehr möglich und ich fühlte mich wie Quasimodo mit einem riesigem Buckel, hatten die Gastgeber doch noch etwas mehr Luft und konnten an uns vorbei ziehen, so dass wir um eine Sekunde auf Platz drei verwiesen wurden.
Im letzten Jahr haben wir mit reichlich Abstand gewonnen, in diesem nicht. Das Niveau der Teams ist vergleichbar und dann machen den Unterschied Kleinigkeiten und Taktik. Sicher ist niemand traurig, dass uns die Capybaras auf der Zielgeraden eine Sekunde abgenommen haben. Gucken wir, wie es im nächsten Jahr läuft. Schellhorn ist schön, besonders an Novembertagen mit Juniwetter.
Es war ein gutes Training, ach quatsch es war ein Wettkampf, unter tollen Bedingungen und auch wenn es „nur“ um den Ehrgeiz geht gewinnen zu wollen, weiß man danach was man getan hat.
Der Tag ging beim gemütlichen Beisammen sitzen inklusive Erbsensuppe zu Ende.
Die Zeiten auf der gut 8,7 km langen Strecke:
Platz 1: 46:42:51 Mixed-Team
Platz 2: 47:06:30 Capybaras
Platz 3: 47:07:49 Wakenitzdrachen
Platz 4: 47:10:xx Mixed-Team
Wie immer freuen wir uns über Kommentare. Wie immer gibt es mehr Fotos auf Flickr.
Moin!
Sehr schade das ich mal wieder nicht dabei sein konnte,aber es gibt ja bestimmt ein nächstes Mal. Es gab ja sogar einen schönen Pokal!Daher die Frage war es ein officeles Rennen oder Training,ich weiß es nicht genau.
Mit sportlichen Grüßen
Benny
Schön war’s, anstrengend auch. Gestern fühlte sich mein Körper auf jeden Fall noch ziemlich verbraucht an. Wenig Spaß macht es jedoch über fast die gesamte Strecke so dicht neben den anderen Booten zu fahren, dass es immer wieder zu „Feindberührungen“ kommt. Das zehrt unnötig an den Kräften. Bitte liebe Steuerleute bedenkt das mal für’s nächste Mal ;-).
Ansonsten Kompliment an Balu für die vielen guten Fotos und danke an André für das schnelle Update auf unserer Seite.
Grüße von Snat
Bei der Tube gibt’s ein Video zum Gepaddel:
Danke Till für den Link. Hier kann man ja deutlich sehen, dass wir plötzlich mit hohem Tempo nach vorn kommen, eine ganze Weile auf dem zweiten Platz liegen und es zum Ende hin leider nicht halten können. Schade aber auch.