Indoorcup Rendsburg 01.02.2014. Wir erhielten eine Anfrage der Nordlichter, ob wir nicht mit ein paar Paddlern beim besagten Cup aushelfen könnten. Die Anmeldezahlen hielten sich bei uns in Grenzen, eine eigene Teilnahme an der Veranstaltung war nie geplant. Schlussendlich fuhren wir heute zu viert hin, Norbert und ich als Paddler. Für beide von uns war es das erste Mal in einer Schwimmhalle in einem Drachenboot zu sitzen. Eine etwas eigenartige Idee zwei Boote in einem Becken gegeneinander antreten zu lassen, das gerade die doppelte Bootslänge hat.
Wir meldeten uns bei Gotthard, dem Kaptein der Nordlichter, wurden herzlich aufgenommen und gingen kurz darauf zu einem Briefing. „In der Halle gelten andere Regeln. Das Wasser bewegt sich nicht und ist wie ein Brett. Jeder einzelne Schlag erfordert sehr viel Kraft“ So, so. Wir wurden dann auf Bank zwei platziert, vor uns die Schlagleute und hinter uns vier Gastpaddler aus Hamburg. Ich mag das vordere Bootsdrittel, hier ist noch wenig Strömung und man fühlt mehr Widerstand am Blatt. Gucken wir mal.
Das erste Rennen fuhren wir dann gegen die Hobby Dragons. Es gibt zwei Arten der Entscheidung. Entweder es wir über die volle Zeit gefahren (45s) und am Ende wird ermittelt, wer vorne liegt oder ein Boot erreicht die Endposition vorzeitig und damit ist das Rennen beendet. Im letzten Jahr ist es den Nordlichtern gelungen alle Läufe vorzeitig zu entscheiden. Wir starteten mit einem langen Schlag und gingen dann in Streckenschläge über. Meine Herren. Gotthard hatte wohl recht. Ich war schlecht, zog zu lang durch, fand nicht in den Schlag und es war enorm kräftezehrend. Gewonnen haben wir souverän, wenn wir auch die gesamte Zeit benötigten.
Im zweiten Rennen ging es gegen die Capybaras, Freunde aus Schellhorn. Schaffen wir. Technisch lief es diesmal hervorragend. Kürzere Wasserphase, mehr Druck am Blatt, konzentrierter. Weniger anstrengend war es leider nicht. Außerdem haben wir verloren, wenn auch denkbar knapp. Egal, mehr ging nicht. Sie waren halt ein bisschen besser.
Zum dritten Lauf: Ich bekam wie immer nichts mit und erfuhr beiläufig, dass wir gegen die Blues Brothers starten, eine Schweriner Mannschaft. Ich habe ihren zweiten Vorlauf von oben gesehen. Drachenbootsport par excellence. Hervorragende Technik und sichtbar viel Kraft. Die klaren Favoriten. Das wird nichts. Vor dem Start habe ich dann Gotthard gegenüber gewitzelt, dass sie depressiv würden, wenn wir mit ihnen fertig seien. Dass ich recht hatte, wusste ich an der Stelle noch nicht. Norbert erzählte mir eine Weile zuvor, dass es wohl eine Besonderheit in der Halle sei, dass Mannschaften mit einer „Scheiss-Technik“ gegen andere mit relativ gutem Stil gewinnen nur aufgrund einer höheren Schlagzahl. Weiterhin schien Bahn eins irgendeinen magischen Vorteil zu haben. Das 1er-Boot lag ruhiger und hier wurde häufiger gewonnen. Wir starteten auf Bahn 1.
Kurz vorm Boarding unterhielt Norbert sich dann mit unseren Schlagleuten über Tempo und empfahl, schnelle, kurze Schläge zu fahren. Ich schloss mich ihm an, klang plausibel und die beiden Schlagleute der Nordlichter schienen das auch zu finden. Viel Hoffnung hatte ich dennoch nicht. Ohne jeden Sarkasmus: Schwerin ist eine andere Liga.
Start: Ein langer Schlag, kurze, schnelle, kraftvolle Schläge. Es fühlte sich großartig an. Unser Boot stand. Ich war sicher, wir würden von Anfang an rückwärtsfahren. Nach gefühlten 20s begannen wir uns merklich vorwärts zu bewegen. Irrtum ausgeschlossen. Es scheint zu funktionieren. Ich brülle nach vorn: „Schneller“. Zehn Sekunden vor timeout lagen wir schon ein Bootsdrittel vorn. Ein Vorsprung mit dem wir auch gewonnen haben. Unglaublich. Die Blues Brothers sind später Gesamtsieger geworden, wir haben es nicht ins Finale geschafft und wurden sechster. Wen interessiert’s? Wir waren das einzige Team, das sie heute abgeledert hat.
Waren das nun Norbert und ich? Quatsch. Drachenbootfahren ist Teamsport , jeder im Boot leistet einen wichtigen Beitrag. Es hat viel Spaß gemacht, bei den Nordlichtern mitzufahren. Und wir sind beide dankbar, dass wir dabei sein durften. Aber irgendwie –bei aller gebotenen Bescheidenheit- werde ich das Gefühl nicht los, dass es doch vielleicht ein bisschen mit uns zu tun hatte 😉
André
17:48:38 🙂 Der im Text erwähnte Augenblick, wo es vorwärts geht. Fühlbar.
Fotos alle von Paula, auch wenn mein Name drauf steht. Danke Kind!
Mehr Fotos finden sich bei Norbert
Und hier gibt es die Fotos der Nordlichter
Freunde , ich kann nur sagen – für diese kalte Jahreszeit war dieses „Indoor“ super genau der richtige Einstieg in die neue Saison! Neben dem Sportlichen konnte man in der Schwimmhalle auch ins Sprudelbad, in die Sauna, ins warme Außenbecken, ins Planschwasser und Essen, Trinken war großzügig abgesichert. Ergo – auch eine wunderbare Sache für einen runden Familien-Wellness-Tag! Es ist fast ein MUSS!!!
Zum Sport – ist schon etwas gewöhnungsbedürftig, aber echt endlich ein herrlicher Knaller so ein kurzes Duell zweier Boote! Wie eine Explosion… heftig und schnell vorbei!
Und Andre ist da etwas bescheiden- wir beide Wakenitz-Drachen haben den Ruf richtig schön aufpoliert!
Schon allein, daß wir sofort vorne in der 2. Reihe platziert wurden, ohne wenn und aber. Und viele klopften uns auf die Schulter nach dem Sieg über die Schweriner „Bayern“, weil das Team durch uns nach vorn getrieben worden ist, so lachten sie jedenfalls… und ich sage euch, wir waren richtig stolz, als Wakenitz-Drachen dabei gewesen zu sein!
Nächstes Jahr müssen unbedingt mehr mit kommen!
Ja „Indoor“ macht spaß!!!
Schade dass ich nicht konnte!!! Ich wäre sooo gerne dabei gewesen!!!
Ich habe aber die Gelegenheit am 16.02. in Itzehoe zu starten. Mit den Presse Turbo Enten – ich glaube das 3. Jahr in Folge sind wir schon dabei… Es ist immer wieder spannend und macht viel spaß… ein toller Einstieg – wie Norbert schon erwähnte – in die neue Saison…
Schöner Bericht und auch tolle Fotos… gefällt mir…
noch mehr Fotos „Indoor Rendsburg 2014“ sind zu sehen bei http://www.noschwa9.de
viel Spass damit!
Hi Ihr zwei!
Danke, dass ihr auch die Wakenitz Drachen vertreten habt. Ich glaube, ich hatte Gotthard nicht zuviel versprochen als ich von Granaten sprach… 😉
Eines zu den Fotos: Man sieht nach wie vor das Andre nicht perfekt ist in der Technik, daran müssen wir spezill 2014 arbeiten, Du verschwendest da Kraft, die Du bekanntlich besitzt. Norby sieht soweit ich das sehen kann richtig gut aus, da arbeiten wir an anderen Sachen dann, ich find sicher etwas und wenn es nur die Kraft ist, die stärker wird.
Also macht weiter so bis dann
Benny
War ja klar 😉 Können wir morgen gleich mit anfangen.