Regatta

Schwerin – immer eine Reise wert!

„Der Pfaffenteich gehört zu den größten Drachenbootveranstaltungen Europas. Jedes Jahr findet sich hier eine Mischung aus Fun- und Leistungssport, die so in Deutschland einmalig ist. Mitten in der Altstadt Schwerins tümmeln sich ehemalige Weltmeister, Drachenboot-Neulinge und tausende Schaulustige und ergeben eine enge, energiegeladene Atmosphäre. Ein wahres Saison-Highlight!“

So verspricht es der Veranstalter auf seiner Homepage. Und er versprach wieder einmal nicht zu viel:

Die Wakenitz Drachen hatten sich zum fünften Mal in Folge für diesen Wettkampf angemeldet. Eine von insgesamt 139 Mannschaften, die sich über zwei Wettkampftage sowohl auf 200 als auch auf 1000 m mit anderen Teams messen wollten.

Seit Wochen liefen die Vorbereitungen bei uns auf Hochtouren. Vor allem feilten wir aber an unserer Paddeltechnik und Schwerin sollte die erste Probe der neuen Technik werden. Zwei Wochen vorher wurde das Training noch einmal angezogen und es kristallisierte sich langsam heraus, wie wir versuchen wollten einen der vorderen Plätze zu erpaddeln. Wir hatten alle ein gutes Gefühl, wollten noch besser als im letzten Jahr abschneiden. Eine schwierige Aufgabe – aber möglich?

Am Samstag wurden zunächst zwei Vorläufe über 200 m absolviert. Und schon das erste Rennen war mit Spitzenteams besetzt. Mit einer Zeit von 50,12 Sekunden holten wir uns einen ausgezeichneten zweiten Platz und mit einem ebenso gut laufenden zweiten Rennen katapultierten wir uns in die Championsklasse. Hier werden die Plätze 1 bis 36 in der Mixed-Wertung ausgefahren.

Der erste Lauf. Spitzen-Leistung in einem starken Feld.
Der zweite Vorlauf. Wieder eine 50er Zeit.

Am Nachmittag wartete unsere Paradedisziplin auf uns – 1000 m. Letztes Jahr siebter – ein sensationeller Platz. Und dieses Jahr? Wir starteten als letztes im ersten Block, vor uns allerbeste Mannschaften. Im 15 Sekunden Abstand starteten die Boote nacheinander. Was konnten wir erreichen? Der Start lief gut – die Strecke auch – auf die Danziger vor uns hatten wir ein wenig Boden gut gemacht – aber irgendwie waren wir nicht ganz zufrieden. Hatten wir zu viel gewollt?

1000 m. Unsere Strecke. Teilweise etwas unrund, aber dennoch die Zeit vom starken Vorjahr gehalten.

Auf der Siegerehrung am Abend kam dann die Ernüchterung: „nur“ Platz 11. Nein, wir hatten es nicht auf die Bühne geschafft. Die Enttäuschung war allen anzumerken. Es wurde analysiert, überlegt und diskutiert. Aber am Ende hieß es, abhaken und am Sonntag bei den 200 m besser sein.

Im ersten Lauf am Sonntag galt es Platz 1 oder 2 einzufahren, denn nur über diese Platzierung konnte man sich für das Halbfinale qualifizieren. Das wäre Voraussetzung für das Erreichen des A- oder B-Finals, in denen die besten 12 Mannschaften um die Platzierungen kämpfen. Die Aufregung war riesig – auch weil wir an diesem Tag von einem NDR-Team begleitet werden sollten für einen Beitrag im NDR Sportclub. Also kurz vorm Start noch ein Interview geben, aufwärmen, Schlachtruf und ab ins Boot. Am Start ein Gefühl als hätte man keine Kraft mehr, der Hals trocken und die Konzentration hoch. Startkommando und alles reinhauen was geht. Am Ende der zweite Platz hinter dem sehr starken polnischen „Champions“ Team. Sehr schön. Ziel erreicht! Weiter ging es also ins Halbfinale. Sollte es vielleicht heute mit einem Besuch auf der Bühne klappen?

Es wurde noch viel besser. Wir erfuhren, dass es bei der Auswertung der 1000 m‑Platzierung seitens des Veranstalters einen Fehler gegeben hatte, der uns um den Besuch auf der Bühne gebracht hatte. Nicht Platz 11, sondern Platz 6 (!) hatten wir mit unseren 4:23 min erreicht. Wahnsinn!

Mit Freude und einer neuen Motivation konnten wir im Halbfinale zwar nicht das A-Finale erreichen, machten aber wieder einen sehr guten Lauf. Mit 50,12 Sekunden wurden wir im B-Finale auf Bahn 1 gesetzt.

Zwischenlauf. Zweiter Platz hinter den Spreecoyoten. Reicht fürs Halbfinale.
Halbfinale. Bestzeit vom Samstag wiederholt, aber es reichte nur für das B-Finale.

Nun galt es noch einmal alle Körner zu sammeln, um unser Ziel – einmal die 50ziger Marke zu knacken – zu erreichen.

Wir gaben alles – das Rennen der Hammer!

B-Finale. Einfach der Hammer.

Und unser Traum wurde wahr: Wir wurden tatsächlich auf der Bühne als Sieger des B-Finales der Mixed-Klasse in einer Zeit von 49,90 Sekunden gefeiert.

Die Freudentränen liefen.

Was für ein Wochenende.

Vielen Dank an den NDR – hat Spaß gemacht mit euch. Gerne wieder.

Vielen Dank an den Veranstalter – nächstes Jahr bitte keinen Regen.

Vielen Dank an alle die uns immer wieder unterstützen.

Text: Heike

Bilder: Flickr

Videos: YouTube

Und hier der Beitrag im NDR Sportclub:

4 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Unglaublich starke Leistung!
    Heikes Bericht: Super!
    Fotos: Klasse!
    … und ein sehr sympathischer Auftritt der vier „Abgeordneten“ im NDR-Sportclub sowie ein toller NDR-Kurzbeitrag aus Schwerin!
    Herzlichen Glückwunsch!
    Weiter so…!!!

  2. So, ich versuche es nochmal, es war ein sehr, sehr schönes Wochenende mit Euch ALLEN gewesen, wir haben uns alle mächtig ins Zeug gelegt und wieder einiges erreicht, weil wir es auch wollten und an uns geglaubt haben, egal gegen wen wir antraten.
    Das war echt der Hammer … .
    Ich möchte nochmal André dafür Danke sagen, dass er Fotos von schießt oder Paula,… dann diese auch schnell aussortiert und bearbeitet, um diese dann auf unsere Homepage zu stellen. Der Rest ist dann in einem Portal wieder zu finden. Danke.
    Dann auch noch die schnelle Heike (nicht nur im Boot gibt Sie den Takt an, …) nein, auch hierfür diesen super schönen Bericht musste Sie richtig Gas geben, auch Dir ein großes Dankeschön.
    Zu guter letzt begleitete uns ein sehr nettes Team vom NDR den ganzen Tag, das war wunderschön mit Euch gewesen. Es war mal eine ganz andere neue Erfahrung gewesen und auch sie mussten richtig Gas geben, damit der Film auch noch planmäßig online gehen kann. Vielen, vielen Dank es war sehr schön mit Euch gewesen.
    Es war einfach ein Hammer-Wochenende gewesen, Danke an Alle die vor Ort waren ob im Boot oder an Land!

  3. Meinen Glückwunsch für diese klasse Platzierungen. Es ist kaum zu glauben, dass ihr immer noch eine Schippe drauflegen könnt und es ist einfach schön zu sehen, wie ihr euch immer noch weiter entwickelt. Und nun ward ihr auch noch im Fernsehen. Hammer!

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