In guter Tradition haben sich die WAKENITZ DRACHEN auch in diesem Jahr anlässlich der Travemünder Woche wieder auf den Weg zum Priwall begeben.
Der harte Kern wurde durch einige Ersttäter ergänzt, sodass wir am Freitagnachmittag mit einem gut gefüllten Boot starten konnten.
Natürlich gab es eine kleine Verzögerung zum Plan – „Ich hab mein Paddel vergessen“ , „Geldbeutel liegt noch zu Hause“ – doch um 16:20 Uhr wurden wir dann fröhlich vom Steg verabschiedet. Fünf verschiedene Wetter-Apps hatten gefühlt acht verschiedene Prognosen, so sind wir erst mal bei bedecktem Wetter los und waren auf alles gefasst.
Bis zum ersten Stopp in Gothmund wurde es schon recht freundlich und die Wolkenlücken immer größer. Da schmeckte das erste Getränk doch schon richtig gut. Frisch gestärkt und in lustiger Stimmung ging es dann auf die zweite Etappe. Die Sehenswürdigkeiten und Schönheit der Landschaft fleißig vom Steuerbock kommentiert, glitten wir bei inzwischen herrlichem Sonnenschein über fast spiegelglattes Wasser der nächsten Pause entgegen.
Die meisten waren schon hier im Urlaubsmodus. Egal wie beschaulich es auch ist, die Orga drängt zur Weiterfahrt, schließlich hatten wir noch eine Verabredung auf dem Zeltplatz. Also auf das letzte Stück aufgebrochen. Hinter einer Kurve hatten wir plötzlich große Fähren neben und das Maritim vor uns: Travemünde erreicht.
Auf in Richtung Passathafen, ran an den Steg und das Boot mal kurz aufs Gelände unserer Gastgeber des VKL umgetragen. Fleißige Supporter standen dort bereits mit unserem Camping-Gepäck bereit, sodass umgehend die Zelte aufgebaut und eingerichtet werden konnten.
Inzwischen war es auch spät genug, um sich zu einem Abendbesuch auf der Travemünde Woche einzufinden. Wer jetzt große Neuigkeiten erwartet, da gibt es nichts zu sagen. Essen, Trinken, Livemusik – da sucht sich jeder seins aus.
Nach einem kleinen Schlummertrunk auf dem Platz hat sich jeder satt und müde in seine Schlafkuhle verkrochen.
Dem einen oder anderen haben die Hafengeräusche oder vorbeifahrende Fähren ein bisschen die Träume unterbrochen, der Regen in den frühen Morgenstunden hat’s dann bei allen geschafft. Bestandsaufnahme und fix ein Pavillon gebastelt (zusammen können wir alles – besonders, wenn einige so tolles Material dabei haben).
Mit Wasser von oben wurde das Frühstück einfach zum Brunch ausgedehnt und über Scherzen und Lachen – Kleidungsstück mit „I“ – kommt doch zum Mittag die Sonne raus. Ruckzuck ein kleines Grillbuffet vor- und zubereitet sodass die Meilengänger sich zum Abend wieder in den Trubel stürzen konnten. Ersatzweise gab es ja auch noch die Möglichkeit auf einen Strandspaziergang vor Partykulisse.
Sonntags-Frühstück dann wieder für alle gemeinsam, das Wetter war uns weiter hold, und es trudelt nach und nach noch tatkräftige Unterstützung für die Rücktour ein.
Nun lagen nur noch die rund 25 km zurück nach Lübeck vor uns. Aber das hatte ja Freitag so gut geflutscht, was sollte da…? Zum Beispiel Wind, typisch norddeutsch natürlich immer von vorn. Auch die Wellen, von denen die alten Hasen schon auf der Hinfahrt berichteten, waren jetzt zur Stelle und begrüßten den einen oder anderen auch schon mal über der Bordkante. Das Boot antwortete mit einem belustigtem „huiiii“ und weiter geht die wilde Fahrt. Vorbeiziehende Segler und Motorboote grüßen immer wieder diese wackere Paddeltruppe. Und dann war da noch der Regen- und Hagelschauer, den die am Anfang bereits erwähnten Wetter-Apps so nicht gesehen hatten …
So kamen wir, mit den beiden obligatorischen Pausen zur Stärkung für Moral und Körper, dem heimischen Revier immer näher. 2 km vor dem ersehnten Steg kam uns freudig eine weitere schwarze Regenwolke entgegen und meinte uns tatsächlich auf den letzten Metern so richtig duschen zu müssen. Doch getreu dem Motto: Wassersport ist nasser Sport, ging es unbeeindruckt weiter. Wie nass kann man schon werden? Mit Schwung die letzten Meter – geschafft. Kaum angelegt und das Boot verräumt, hatte sich jeder nass und kalt ins Auto und nach Hause abgesetzt. Verständlich.
Leider wurde uns durch diese akute Wetterlage eine kleine, gemütliche Verabschiedungsrunde verwehrt. Aber das holen wir bestimmt nach.
Ein besonderes Wochenende geht so zu Ende – es hat riesig Spaß gemacht und mindestens einen neuen Fan gefunden.
Ein besonderer Dank an die Organisatoren, Gäste, Mitpaddler und unsere Gastgeberin vom VKL, ich glaube, wir dürfen wiederkommen.
Text: Stefan
Spitze geschrieben, es war einfach schön und entspannt… so ist Urlaub halt.